An der Brahe (1943)

Brauner Strom unter hängenden Weiden,
üppiger Farn am bemoosten Stein ;
ach, die einfachen Kinderfreuden
werden wohl niemals vergessen sein.

Im Wasser spielen die Kinderfüße,
über uns Wolken im Himmelsblau ;
heimliches Ahnen kommender Süße,
du noch nicht Mann, ich noch nicht Frau.

Unsere Jugend - zerbombt und in Scherben,
verloren vertrauter Heimatraum -
zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben -
manchmal sehe ich wie im Traum -

den dunklen Fluß, die hängenden Weiden,
über uns wölbt sich der Himmelsdom ;
vergangen die Schmerzen, vergessen die Leiden,
es rauscht wohl noch immer der alte Strom.

(zugesandt von Joachim - Autor und Copyright: Dr. Eva Krill, Wien)

 

 

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